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Alles über : Das sollten Sie über Belladonna und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:
Lateinischer Name | Atropa belladonna |
Deutsche Bezeichnung | Schwarze Tollkirsche |
Synonyme | Belladonna, Irrbeere, Schlafkirsche, Taumelstrauch, Teufelsbeere, Hexenbeere, Schlafapfel |
Familie | Solanaceae (Nachtschattengewächse) |
Material der homöopathischen Arznei | Ganze frische Pflanze bei beginnender Blüte |
Atropa belladonna ist die tödlich-giftige Tollkirsche aus der Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Belladonna bedeutet übersetzt „schöne Frau“, was auf die pupillenerweiterte Wirkung des Atropins zurückzuführen ist. Im Mittelalter nahmen Frauen trotz der Giftigkeit kleine Mengen der Tollkirsche für Schönheitszwecke ein. Als Giftpflanze kann Belladonna außerdem euphorische und rauschartige Zustände oder Halluzinationen hervorrufen. Belladonna ist auch bekannt unter den Namen Irrbeere, Schlafkirsche, Taumelstrauch, Teufelsbeere, Hexenbeere oder Schlafapfel.
Im Bereich der Homöopathie ist Belladonna eines der wichtigsten Mittel bei jeder Form von Entzündungen, die mit den typischen Entzündungszeichen Hitze, Röte, Schwellung, Schmerz und Funktionseinschränkung einhergehen. Der Krankheitsverlauf ist sehr heftig und tritt mit plötzlichem Beginn und einem plötzlichen Ende in Erscheinung. Belladonna hat eine besondere Wirkung auf das zentrale Nervensystem, Blutgefäße, Schleimhäute von Augen, Mund und Hals und die Haut. Bei Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten, hohem Fieber, Mittelohr-, Brustdrüsen- und Halsentzündungen, Sonnenbrand, Sonnenstich, Hitzschlag oder Kopfschmerzen ist die homöopathische Arznei Belladonna ein bewährtes Mittel zur Linderung der Beschwerden. Belladonna kommt als Folgemittel nach Aconitum zum Einsatz, wenn es bei Fieber zu Schweißausbrüchen kommt und Aconitum nicht mehr wirken kann.
Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird die gesamte Pflanze zu Beginn und während der Blütezeit von Juni bis August verwendet.
Belladonna: Botanischer Steckbrief
Die hochgiftige, mehrjährige Heilpflanze Belladonna ist in Europa weit verbreitet und fühlt sich besonders wohl an Waldrändern und lichten Stellen von Misch-, Laub-, und Nadelwäldern. Der Verzehr der Pflanze kann tödlich sein und insbesondere bei Kindern ist Vorsicht geboten, da die kirschähnlichen Früchte süßlich schmecken.
Belladonna erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 150 Zentimetern. Aus einer langen Pfahlwurzel wachsen mehrere aufrechte und stark verästelte Stängel mit großen und kleineren Blättern, die an den oberen Sproßteilen paarig gegenüberstehen. In der Blütezeit von Juni bis August entstehen die einzelstehenden, langgestielten und purpurrot geaderten Blüten, die an der Innenseite schmutzig gelb und an der Außenseite braunviolett erscheinen.
Aus den glockigen Blüten reifen die pechschwarzen, kirschgroßen, saftigen, runden und glänzenden Beerenfrüchte.
Belladonna in der Volksmedizin
Die hochgiftige Tollkirsche aus der Familie der Nachtschattengewächse wird in der heutigen Zeit im Bereich der Volksmedizin nicht mehr angewendet. Der Grund dafür ist das enthaltene Toxin Atropin. Der Wirkstoff Atropin kommt in erster Linie in der Notfallmedizin bei Kreislaufstillstand zum Einsatz. Nach der Einnahme wird der Körper in einen erregten Zustand versetzt, der zu Herzrasen führt und die Pupillen stark erweitert. Im Mittelalter war die pupillenerweiternde Wirkung bei Frauen erwünscht, um dem damaligen Schönheitsideal zu entsprechen und auch Augenärzte nutzten diese Wirkung für einen besseren Blick auf die Netzhaut. In früheren Zeiten wurden außerdem Extrakte, Auszüge mit Wein und Säfte aus der gefährlichen Heilpflanze hergestellt und bei verschiedenen Erkrankungen und Schmerzen sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Das zerschnittene Kraut der Pflanze wurde bei Geschwüren und Geschwülsten oder bei Magen- und Leberentzündung auf die entsprechenden Stellen aufgelegt. Weitere Anwendungsbereiche in der Volksmedizin waren krampfartige Beschwerden, Asthma und chronischer Husten. Häufig kam Belladonna auch als Beruhigungsmittel oder Aphrodisiakum, als Libido steigerndes Mittel zum Einsatz.
Selbst hergestellte Salben wurden bei mittelalterlichen Hexenprozessen verwendet, denn durch das Einreiben der Salbe gelangten die giftigen Wirkstoffe in das Blut und führten zu Halluzinationen. Unter dem Druck der Folter sagten Betroffene in dem Zustand genau das aus, was die Erpresser hören wollten. Auch zu Jagdzwecken wurden Pfeilspitzen mit dem Gift der Belladonna bestrichen.
Belladonna: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche
Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Belladonna positiv auf die Beschwerden auswirken.
Akute Erkrankungen mit plötzlichen und heftigen Verlauf
Charakteristisch für das homöopathische Mittel Belladonna sind die akuten und sehr plötzlich einsetzenden Beschwerden, die in einer enormen Heftigkeit, von einer Sekunde zur nächsten Sekunde auftreten. In sehr häufigen Fällen klingen die Beschwerden genauso schnell wieder ab, wie sie entstanden sind.
Entzündungen jeder Form
Belladonna gilt in der Homöopathie als Entzündungsmittel und sollte bei Entzündungen jeder Form im Anfangsstadium des Geschehens verabreicht werden. Die typischen Entzündungszeichen wie Röte, Hitze, Schmerzen, Schwellung und Funktionseinschränkung der betroffenen Stelle gehören zum Anwendungsgebiet der homöopathischen Arznei dazu.
Hohes Fieber
Bei einem plötzlich schnellen Fieberanstieg am Nachmittag oder akuten Fieberzuständen mit Temperaturen bis 40° Celsius könnte Belladonna das Mittel der Wahl sein. Weitere Symptome sind ein hochrotes, heißes und brennendes Gesicht, eine rote, leicht verschwitzte und brennende Haut, kalte Extremitäten, trockene Schleimhäute und ein starkes Durstgefühl mit dem Verlangen nach kalten Getränken. Die Augen sind gerötet und glasig und bei hohem Fieber können Betroffene in ein Fieberdelirium fallen und infolgedessen fantasieren, um sich schlagen, sehr überreizt und empfindlich auf Licht, Geräusche und Erschütterung reagieren.
Erkältungen, grippale Infekte mit Fieber
Erkältungen und grippale Infekte gehen mit Fieber, hochrotem Kopf und schweißiger Haut in Verbindung mit Schüttelfrost und erweiterten Pupillen einher. Zudem besteht ein Trockenheitsgefühl im Mundbereich ohne Durstgefühl. Die Erkältung oder der grippale Infekt wird in den meisten Fällen durch feuchtkalte Wetterverhältnisse verursacht.
Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten
Entzündliche Halsschmerzen entstehen plötzlich nach Einwirkung von kalter Nässe und Zugluft und werden von starken Schluckbeschwerden begleitet. Der Mund- und Rachenbereich sind ausgetrocknet und entzündlich rot, die Mandeln sind eher auf der rechten Seite entzündet, stark angeschwollen und führen zum schmerzhaften Schlucken. Während die Zunge hellrot ist, erscheint das Gesicht heiß und leuchtend rot.
Eine plötzlich auftretende, schmerzhafte Heiserkeit entsteht in den meisten Fällen im Rahmen einer Erkältungen oder eines grippalen Infekts und wird von heftigen Schluckbeschwerden, einem trockenen Rachen und von einer rauen, heiseren Stimme begleitet. Der trockene, plötzlich auftretende Husten ist krampfartig und bellend wie ein Hund mit einer Verschlimmerung in der Nacht.
Kopfschmerzen, Migräne
Menschen, die Belladonna als homöopathische Arznei benötigen, leiden unter plötzlich auftretenden, klopfenden, hämmernden und drückenden Kopfschmerzen, die über die Augen in die Stirn-, Schläfenregion bis zum Hinterkopf ausstrahlen. Der Kopf fühlt sich schwer an und die heftigen Schmerzen verschlimmern sich durch Lärm, Zugluft, Erschütterung, Bücken und Kopfbewegungen. Das Gehirn fühlt an, als würde es im Kopf wie im Wasser hin- und herschwappen.
Sonnenbrand, Hitzeschlag
Belladonna ist das passende homöopathische Mittel bei einem Sonnenbrand (1. Grades) mit starker Rötung der Haut oder Sonnenstich, wenn nach einem ausgiebigen Sonnenbad plötzlich Symptome auftreten wie ein plötzlich roter, heißer Kopf mit hämmernden Kopfschmerzen, die sich bei Erschütterung verschlechtern. Die Pupillen sind geweitet und die Augen sehr glasig, Hautkontakt löst starke, brennende Schmerzen aus und Fieber kann hinzukommen.
Zahnschmerzen
Pochende, klopfende und plötzlich auftretende Zahnschmerzen können während einer Erkältung oder Zahnentzündung auftreten. Das Zahnfleisch ist tiefrot und die Wange der betroffenen Seite ist rot und geschwollen
Ohrenschmerzen
Die Beschwerden und Entzündungen des Ohres gehen mit starken, pulsierenden Schmerzen, plötzlichen Beginn und Fieber einher. Die Beschwerden verbessern sich durch Wärme und verschlechtern sich durch Erschütterung. Zudem besteht eine ausgeprägte Geräuschempfindlichkeit des Betroffenen. Bei Mittelohrentzündungen, insbesondere bei Kindern, ist Belladonna das Hauptmittel in der Homöopathie.
Leitsymptome des homöopathischen Mittels Belladonna
Menschen, die das homöopathische Mittel Belladonna benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:
Heftige Beschwerden mit plötzlichem Beginn und plötzlichem Ende
Belladonna ist das homöopathische Mittel bei akuten, plötzlich auftretenden und schmerzhaften Beschwerden. Die Beschwerden kommen und gehen plötzlich.
Schmerzcharakter: stark, brennend, klopfend und pochend
Die Schmerzen werden von Menschen, die Belladonna benötigen als sehr heftig, brennend, klopfend, pochend und hämmernd beschrieben.
Entzündungszeichen: Rötung, Hitze, Schmerzen und Schwellung
Belladonna ist das homöopathische Entzündungsmittel und kommt deshalb auch bei allen typischen Entzündungszeichen wie Rötung, Hitze, Schmerzen und Schwellungen mit Blutandrang zum Einsatz.
Hohes Fieber mit Schwitzen
Hohe Fieberzustände mit Temperaturen bis 40° Celsius werden begleitet von einem roten Gesicht und einem heißen, verschwitzten Kopf bei gleichzeitig kalten Extremitäten. Die Haut ist leicht feucht und die Wärme staut sich unter der Bettdecke, trotzdem möchten sich Betroffene nicht abdecken. Während des Fiebers und der Hitze kommt es zu Mundtrockenheit ohne Durstgefühl und einer Abneigung gegen Wasser. Der Puls ist schnell, hart und klopfend.
Roter, heißer Kopf und kalte Extremitäten
Typisch für das Mittel Belladonna ist die feuerrote, heiße und trockene Haut mit quälender und brennender Hitze. Der gesamte Kopf und Körper glüht vor Hitze, während die Füße und Hände meist kalt sind.
Überempfindlichkeit der Sinne, Schreckhaftigkeit, Berührungsempfindlichkeit
Menschen, die Belladonna benötigen, sind sehr schreckhaft gegen geringste Umwelteinflüsse und Überempfindlich was ihre Sinne anbelangt. Äußere Reize wie helles, grelles Licht, Lärm, unangenehme Geräusche und jede kleine Form der Erschütterung oder Berührung wird nicht vertragen und führen zu einer Verschlechterung bestehender Beschwerden.
Rechtsseitige Beschwerden
Bei dem homöopathischen Mittel Belladonna treten die Beschwerden häufig auf der rechten Seite auf.
Gemütssymptome bei Belladonna
Fantasien und Halluzinationen
Belladonna-Menschen haben generell starke Gefühle, lebhafte Gedanken und Fantasien. Sie sehen Gestalten, Gesichter, Gespenster, wilde Tiere, Feuer und andere schreckliche Dinge.
Tobsuchtsanfälle mit Beißen und Kratzen
Menschen, die Belladonna benötigen, sind häufig sehr reizbare und ungeduldige Personen mit plötzlichen Wutausbrüchen. In ihrer ausgeprägten Wut schlagen, beißen und kratzen sie auch gerne um sich und brüllen ihre Mitmenschen an.
Überreiztheit, Unruhe und Überempfindlichkeit
Auf alle möglichen Sinneswahrnehmungen durch äußere Reize reagieren Belladonna-Menschen sehr empfindlich. Sie ertragen keinen Lärm, kein helles Licht und auch auf Berührungen und Erschütterungen reagieren sie überempfindlich.
Gefühl einer grundsätzlichen Bedrohung und Angst vor dem Tod
Aufgrund ihrer lebhaften Fantasie besteht bei Belladonna-Personen ein unangenehmes Gefühl einer grundsätzlichen Bedrohung sowie Furcht vor dem Tod, vor Dunkelheit, vor schwarzen Hunden und allgemein vor Tieren. Die empfundene Angst wird jedoch mit Wutausbrüchen unterdrückt.
Auslöser der Beschwerden bei Belladonna
- Feuchtkaltes Wetter, nasse Haare und Luftzug
- Sonne, Hitze
- Entzündungen, Erkältungen
Modalitäten bei Belladonna
Verschlechterung der Beschwerden
- Kälte, Luftzug, Haare waschen
- Sonne, Hitze
- Bewegung, Erschütterung, Druck, Berührung, Hinlegen
- Helles, grelles Licht, Lärm und Geräusche
- Typische Verschlechterungszeit: nachmittags um 15.00 Uhr und abends um 23.00 Uhr
Verbesserung der Beschwerden
- Wärme, warme und dunkle Zimmer, leichte Bedeckung
- Ruhe, Bettruhe
- Aufrechtes Sitzen, Rückwärtsbeugen
Belladonna in der Schwangerschaft und Stillzeit
Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Belladonna kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn erste Anzeichen einer fieberhaften Erkältung oder eines grippalen Infekts bemerkt werden. Auch bei allgemeiner Erschöpfung, Gliederschmerzen, pochenden Kopfschmerzen mit einhergehender Licht- und Geräuschempfindlichkeit kann das Belladonna positiv auf die Beschwerden auswirken.
Belladonna für Kinder
Belladonna kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Belladonna ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Kinderkrankheiten, Zahnungsbeschwerden, Fieber, Halsentzündungen oder Mittelohrentzündungen. Insbesondere bei ausgeprägten, quälenden und stechenden Ohrenschmerzen aufgrund einer Mittelohrentzündung reagieren Kinder mit unentwegtem Weinen und Schreien im Schlaf. Weiter kann es auch zu blutiger Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr mit roten Trommelfellen kommen. Kinder verhalten sich während der Fieberzustände so, als wären sie nicht krank, viel lieber toben oder spielen sie und zeigen weder Anzeichen von Müdigkeit oder Erschöpfung. Bei sehr hohem Fieber kommt es auch gerne zu Wutanfällen mit schreien, beißen und treten. Kinder, die Belladonna benötigen, sind vom Wesen her sehr unruhig. Sie können nicht still sitzen, haben einen permanenten Bewegungsdrang und reagieren gerne mal mit Wut- oder Trotzanfällen.
Potenzen und Darreichungsformen von Belladonna
Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Belladonna die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.
Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.
Homöopathische Mittel, die aus giftigen Substanzen wie z.B. bei Belladonna, hergestellt werden, unterliegen der Verschreibungspflicht für die Potenzen C1 sowie D1 bis D3.
Dosierung und Einnahme von Belladonna
Die homöopathische Arznei sollte sofort zu Beginn der plötzlich und heftig auftretenden Beschwerden verabreicht werden.
Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entspricht nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.
Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.
Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern
Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.
Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.
Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.
Quellenverzeichnis
- Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
- Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
- Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
- Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
- Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010